Deutscher Ethikrat trauert um Herbert Mertin
Herbert Mertin (1958–2025)
Er war am 21. Februar bei einer Veranstaltung für ehrenamtliche Richter in Koblenz kollabiert und im Krankenhaus verstorben.
Als Kind einer Ostpreußin und eines schlesischen Landwirts wurde Herbert Mertin 1958 in Chile geboren und besuchte dort eine deutsche Schule. 1971 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Rheinland-Pfalz nieder. Nach dem Abitur studierte Mertin Jura in Mainz und Bonn.
1983 trat er mit 25 Jahren in die FDP ein. Seit 1988 arbeitete Mertin als Rechtsanwalt. Überraschend wurde er 1996 erstmals in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt, blieb bis 2011 Mitglied, ab 2006 als Vorsitzender der FDP-Fraktion. Im Jahr 1999 wurde Herbert Mertin zum ersten Mal Justizminister in Rheinland-Pfalz. Er erwarb sich den Ruf eines liberalen Verfechters von Bürgerrechten und unabhängiger Justiz. 2011 verlor die FDP ihre Sitze im Landtag und Mertin ging in Koblenz wieder seiner Tätigkeit als Anwalt nach. 2012 wurde der Koblenzer in den Deutschen Ethikrat berufen, dem er bis 2016 angehörte. Seine Kolleginnen und Kollegen im Ethikrat schätzen insbesondere seine juristisch klaren und immer an der Sache orientierten Beiträge, mit denen er wichtige Beiträge zu den Stellungnahmen des Ethikrates lieferte.
Im Mai 2016 wurde Mertin zum zweiten Mal Justizminister in Rheinland-Pfalz. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod am 21. Februar 2025 aus.
Der Deutsche Ethikrat wird sein Andenken stets in Ehren halten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.