Deutscher Ethikrat übergibt Jahresbericht 2018 an Bundestagspräsident Schäuble und präsentiert jüngste Arbeitsergebnisse
Der Einladung des Ethikrates waren zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages gefolgt, darunter auch der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgen-abschätzung Ernst Dieter Rossmann.
In seiner Begrüßung würdigte Dabrock das große Interesse der Abgeordneten an diesem Parlamentarischen Abend. Dies zeige, dass die Themen, die den Ethikrat in jüngster Zeit beschäftigt haben und beschäftigen, „wichtig und drängend sind und dass zu den Perspektiven, die der Ethikrat im letzten Jahr zu allerlei Fragen angeboten hat, Diskussionsbedarf besteht“. Ethik sei Ambivalenzsensibilität und Dissensmanagement bei der Suche nach verantwortlichem Handeln. In dieser Hinsicht gebe es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Ethik und Politik, über die man mit Blick auf Keimbahnintervention, „wohltätigen“ Zwang und Erhöhung der Impfquote ins Gespräch kommen wolle.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble dankte dem Ethikrat in seinem Grußwort für die Beiträge, die er in die politische und gesellschaftliche Debatte einbringe. Er ermunterte den Ethikrat ausdrücklich, auch Stellungnahmen abzugeben, die ihm Kritik einbrächten. Denn „die Demokratie lebt vom Streit und die Freiheit lebt von der Offenheit“. Insofern freue er sich auf eine rege Diskussion.
Themenschwerpunkt des Abends war die Vorstellung der jüngsten Stellungnahmen des Ethikrates „Eingriffe in die menschliche Keimbahn“ und „Hilfe durch Zwang“ sowie der Ad-hoc-Empfehlung „Herausforderungen im Umgang mit seltenen Erkrankungen“. Die Parlamentarier nutzten die Gelegenheit für einen intensiven Austausch mit den Ratsmitgliedern und vertiefende Rückfragen. Diskutiert wurde außerdem über den Stand der Beratungen über das Thema „Impfen als Pflicht.
Zum Abschluss erneuerte Peter Dabrock seine Einladung zur Jahrestagung des Rates zum Thema Pflege – Roboter – Ethik am 26. Juni dieses Jahres in Berlin.
Die Stellungnahmen des Ethikrates „Eingriffe in die menschliche Keimbahn“ und „Hilfe durch Zwang“ sowie die Ad-hoc-Empfehlung „Herausforderungen im Umgang mit seltenen Erkrankungen“ sind unter www.ethikrat.org abrufbar.