Pressemitteilung 03/2024

Web-Event: Macht und Bilder – KI und politische Meinungsbildung

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz im Superwahljahr 2024? Am 5. Juni diskutiert der Deutsche Ethikrat in einer öffentlichen Online-Veranstaltung mit Sachverständigen und dem Publikum über die Macht KI-generierter Medien in der politischen Meinungsbildung.
03.06.2024

Wer kennt sie nicht: Bilder von der angeblichen Verhaftung Donald Trumps, der Papst in der Daunenjacke oder auch der Kniefall des russischen Präsidentin Wladimir Putin vor dem chinesischen Staatschef – täuschend echt und nicht sofort als Fälschung erkennbar kursierten diese von einer KI erstellten Bilder in den sozialen Medien. Seit der Veröffentlichung von ChatGPT im Jahr 2022 nehmen Nachrichten von gezielter Wahlmanipulation und Desinformationskampagnen zu. Mit bild- und stimmgenerierenden Anwendungen wie Midjourney, Voice Engine und Co. kann fast jede und jeder sogenannte Deepfakes erzeugen. Welche Gefahren – aber vielleicht auch welche Chancen – bietet KI also für die demokratische Willensbildung? Und wie bereiten wir uns als Gesellschaft auf Wahlen im KI-Zeitalter vor?

Der Deutsche Ethikrat knüpft mit dem Web-Event an seine im März 2023 veröffentlichte Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ an. Darin geht es unter anderem um die Frage, wie KI das menschliche Selbstverständnis und Miteinander in der öffentlichen Kommunikation und Meinungsbildung beeinflusst. „Einerseits können wir durch Fake News gezielt in die Irre geführt und getäuscht werden. Andererseits verlieren wir vielleicht auch das Vertrauen in wahrheitsgetreue Nachrichten“, betont Ethikratsmitglied Judith Simon, die die KI-Stellungnahme maßgeblich begleitet hat. „Gerade im Superwahljahr 2024 – mit der Europawahl, drei Landtagswahlen, der Präsidentschaftswahl in den USA und Parlamentswahlen in vielen weiteren Ländern – ist es entscheidend, den Einsatz und die politische Wirkung von KI-generiertem Bildmaterial besser zu verstehen und ethisch einzuordnen.“

Neben Judith Simon vom Deutschen Ethikrat werden auch der Informatiker Björn Ommer, die Philosophin Lisa Herzog sowie die Kommunikationswissenschaftlerin Juliane A. Lischka das Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Im Mittelpunkt stehen neben den Chancen und Risiken generativer KI in der politischen Willensbildung auch die Auswirkungen auf den Journalismus, die Rolle von Vertrauen und Vertrauensverlust in der öffentlichen Kommunikation sowie Gerechtigkeitsfragen in der demokratischen Teilhabe. Das Publikum ist eingeladen, mitzudiskutieren.

Web-Event
Macht und Bilder: KI und politische Meinungsbildung
Mittwoch, 5. Juni 2024, 17:30 – 19:00 Uhr
Online: www.ethikrat.org/live

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Nachgang werden auf der Veranstaltungsseite unter u.g. Link ein Videomitschnitt sowie ein Transkript zur Verfügung gestellt. Die Veranstaltung selbst wird in Gebärdensprache begleitet und live untertitelt.

Nähere Informationen zum Thema, zum Programm und zu den Sachverständigen finden Sie unter www.ethikrat.org/weitere-veranstaltungen/macht-und-bilder.