Veröffentlicht: 5. April 2016
Die Krankenhausversorgung ist seit Jahrzehnten Gegenstand kontroverser politischer Debatten. Sie entzünden sich etwa an der allgemeinen Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, an Innovationen in der Medizin, an veränderten Erwartungshaltungen der PatientInnen und an der demografischen Entwicklung. Der zunehmende ökonomische Druck, insbesondere auch auf den Krankenhaussektor, wirft zunehmend Fragen nach dem leitenden normativen Maßstab der Krankenhausversorgung auf.
In seiner Stellungnahme rückt der Deutsche Ethikrat das Patientenwohl als maßgebliches ethisches Leitprinzip in den Mittelpunkt. Dabei werden drei spezifische, für das Patientenwohl in herausragender Weise relevante Dimensionen genauer untersucht: Selbstbestimmung, Behandlungsqualität und Verteilungsgerechtigkeit. Insgesamt legt der Deutsche Ethikrat 29 Empfehlungen zur Verankerung und Gewährleistung der Patientenwohlorientierung in der Krankenhausversorgung vor. Diese umfassen unter anderem spezifische Verbesserungen in den Bereichen Kommunikation, Dokumentation, Digitalisierung und Barrierefreiheit.