Die Synthetische Biologie vereint Erkenntnisse der Molekularbiologie, Biochemie und Ingenieurwissenschaften mit Verfahren der Bio-, Nano- und Informationstechnologie zu einem neuen Fachgebiet. Dabei werden biologische Systeme einer eher ingenieurwissenschaftlichen Betrachtung unterzogen und auf ihre minimalen funktionalen Einheiten reduziert. Auf diese Weise werden Konstruktionsmodelle für veränderte oder ganz neu entwickelte biologische Systeme entworfen, die so in der Natur nicht vorkommen. Diskutiert wird, worin sich die synthetische Biologie von der konventionellen Biotechnologie unterscheidet und worin ihr Potenzial liegt, wie ihre Ansätze und Produkte in der Öffentlichkeit dargestellt und wahrgenommen werden und welche besonderen Risiken mit ihnen verbunden sein könnten. Im Hinblick auf die „Erschaffung künstlichen Lebens“ durch synthetische Biologie stellen sich philosophische Fragen nach dem Begriff des Lebens, aber auch nach dem Selbstverständnis des Menschen.