Alter

Seit vielen Jahren wächst sowohl die absolute Zahl der in Deutschland lebenden älteren Menschen als auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Hierfür sind Faktoren wie niedrige Geburtenraten und die steigende Lebenserwartung maßgeblich. Prognosen für die demografische Entwicklung gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen wird.

Aus dem demografischen Wandel erwachsen vielfältige gesellschaftliche Herausforderungen, etwa für das Rentensystem und das solidarisch finanzierte Gesundheitswesen. So nehmen Personen durchschnittlich umso mehr Gesundheitsleistungen in Anspruch, je älter sie sind. Ein besonderer Kostenfaktor sind dabei Demenzerkrankungen, weil diese besonders stark mit dem Alter korrelieren und die Versorgung der Betroffenen sehr kostspielig ist. Finanzielle und ethische Gesichtspunkte sind hier eng verbunden. Aus ethischer Sicht sollte in jeder Krankheitsphase der Anspruch leitend sein, Menschen mit Demenz ein Maximum an Lebensqualität, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu gewährleisten. Allerdings gehen die entsprechenden Versorgungskonzepte in der Regel mit besonders hohem personellen und finanziellen Aufwand einher.

Auch wenn das Finden ethisch akzeptabler Antworten auf die Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung zu den großen gesundheits- und sozialpolitischen Aufgaben zählt, sollte das Alter nicht vorrangig oder gar ausschließlich als Problem betrachtet werden. An die Stelle der früheren vorwiegend defizitorientierten Sichtweise des Alters treten zunehmend positive Altersbilder, die die Fähigkeiten und Potenziale älterer und auch hochbetagter Menschen in den Fokus rücken. Die Zivilgesellschaft kann großen Nutzen daraus ziehen, dass nicht nur immer mehr Menschen ein hohes Lebensalter erreichen, sondern viele von ihnen auch immer länger fit und leistungsfähig bleiben.