Angesichts globaler Herausforderungen wie Welthunger, steigender Prävalenz von Übergewicht und Adipositas sowie der Forderung nach Tierwohlachtung wird deutlich, dass Ernährung weit mehr betrifft als nur die individuelle Wahl dessen, was auf unseren Tellern landet. Ernährung ist ein Thema, das tief in die Bereiche Gesundheit, Umweltschutz und Ethik hineinreicht.
Weltweit hungern über eine Milliarde Menschen und täglich sterben Tausende an Unterernährung. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen Klimaveränderungen, Umweltzerstörung, Kriege, Korruption, unfaire Handelsbedingungen, Armut sowie fehlende Eigentums- und Nutzungsrechte für den Boden. Umwelt-, wirtschafts- und sozialpolitische Faktoren stehen hierbei in ständiger Wechselwirkung. Die Verflechtung dieser unterschiedlichen Bereiche und die Zusammenhänge zwischen zoonotischen Erkrankungen (das sind solche, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden), Umweltzerstörung und menschlicher Gesundheit werden auch in globalen Krisen wie der COVID-19-Pandemie und dem Klimawandel sichtbar. Der One-Health-Ansatz hebt diese enge Verbindung zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt hervor und betont eine ganzheitliche Perspektive. Dies zeigt sich beispielsweise beim Umgang mit Nutztieren. Oft werden Tierschutzvorgaben nicht ausreichend umgesetzt, was zu unnötigem Leid führt. Eine tierwohlorientierte Landwirtschaft fördert nicht nur das Wohlergehen der Tiere, sondern auch nachhaltigere Praktiken sowie eine bessere Nahrungsmittelversorgung für Menschen.
Die Verantwortung für eine ausreichende, gesunde und ethisch vertretbare Ernährung aller Menschen ist komplex, kontextabhängig und betrifft sowohl individuelle Entscheidungen als auch gesellschaftliche und staatliche Akteure und Rahmenbedingungen.