Prof. Dr. iur.

Helmut Frister

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

„Ein freiheitlicher Rechtsstaat hat die durch das Recht erfolgende Regelung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens auch auf ihre Vereinbarkeit mit ethischen Maßstäben zu überprüfen. Deshalb habe ich mich als Rechtswissenschaftler vor allem im Medizinrecht mit ethischen Fragen befasst, die durch neue Entwicklungen im Bereich der Lebenswissenschaften aufgeworfen worden sind. Die Diskussion solcher Fragen ist eine wesentliche Aufgabe des Deutschen Ethikrates, der darüber hinaus generell zu einer möglichst rationalen Diskussion grundlegender ethischer Fragen beitragen sollte. Den gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtigen ethischen Diskurs gemeinsam mit den anderen Ratsmitgliedern zu führen und in die Öffentlichkeit zu transportieren – darin sehe ich meine Hauptaufgabe als Vorsitzender des Rates.“

Schwerpunkte des Engagements im Ethikrat

  • Wahrung der Patientenautonomie, insbesondere am Ende des Lebens
  • Recht der Transplantationsmedizin
  • Recht der Fortpflanzungsmedizin

Beruflicher Werdegang

  • Seit 2023 Seniorprofessor an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
  • Seit 1999 Direktor des Instituts für Rechtsfragen der Medizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 1994–2023 Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 1993 Professor für Strafrecht an der Universität Dresden
  • 1993 Habilitation an der Universität Bonn für die Fächer Strafrecht und Strafprozessrecht
  • 1986–1993 Hochschulassistent und Oberassistent an der juristischen Fakultät der Universität Bonn
  • 1986 Promotion an der Universität Bonn
  • 1983 Zweites juristisches Staatsexamen
  • 1980–1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Straf- und Strafprozessrecht von Prof. Dr. Gerald Grünwald an der Universität Bonn
  • 1980 Erstes juristischen Staatexamen
  • 1975–1980 Studium der Rechtswissenschaften in Bonn

Mitgliedschaften

  • Seit 2020 Mitglied des Deutschen Ethikrates, seit 2024 Vorsitzender
  • Mitglied der Ethikkommission der medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Mitglied des Ethikkomitees des Universitätsklinikums Düsseldorf
  • Mitglied im Arbeitskreis Alternativentwurf
  • Mitglied in der Alexandra-Lang-Stiftung für Patientenrechte
  • Mitglied der Ethikkommission der Ärztekammer Nordrhein
  • Stellvertretender Vorsitzender der PID-Kommission NRW
  • Federführender der Arbeitsgruppe Allgemeiner Teil der Ständigen Kommission Organtranspantation bei der Bundesärztekammer
  • Mitglied im Bundesfachbeirat der Deutschen Stiftung Organtransplantation

Ehrungen

  • 2007 Reinhard und Emmi-Heinen-Preis, insbesondere für Forschungen zum Allgemeinen Teil des Strafrechts
  • 1987 Bonner Universitätspreis für die beste rechtwissenschaftliche Dissertation des Jahres

Ausgewählte Publikationen

  • Schneider, F.; Frister, H.; Olzen, D. (2024): Begutachtung psychischer Störungen (5. Aufl.). Berlin: Springer.
  • Frister, H. (2023): Strafrecht Allgemeiner Teil. Ein Studienbuch (10. Aufl.). München: C.H. Beck.
  • Frister, H. (2019): Erste Bemühungen der Verwaltungsgerichte um eine sachgerechte Auslegung der gesetzlichen Regelung der Präimplantationsdiagnostik. Zeitschrift für Medizinstrafrecht, 5 (6), 323–330.
  • Frister, H. (2013): Überlegungen zu einem agnostischen Begriff der Schuldfähigkeit. In: Freund, G. et al. (Hg.): Grundlagen und Dogmatik des gesamten Strafrechtssystems. Festschrift für Wolfgang Frisch zum 70. Geburtstag. Berlin: Duncker & Humblot, 533–554.
  • Frister, H. (2013): Notwendige Korrekturen beim „Embryonenschutz“. In: Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht im Deutschen Anwaltverein; Institut für Rechtsfragen der Medizin Düsseldorf (Hg.): Aktuelle Entwicklungen im Medizinstrafrecht. 3. Düsseldorfer Medizinstrafrechtstag. Baden-Baden: Nomos, 81–98.
  • Frister, H. (2010): Begehung und Unterlassung bei der Steuerung von Maschinen. In: Joecks, W. et al. (Hg.): Recht – Wirtschaft – Strafe. Festschrift für Erich Samson zum 70. Geburtstag. Heidelberg: C.F. Müller, 19–30.
  • Kreß, C.; Frister, H.; Korte, M. (2010): Die strafrechtliche Rechtfertigung militärischer Gewalt in Auslandseinsätzen auf der Grundlage eines Mandats der Vereinten Nationen. Juristenzeitung, 65 (1), 10–18. DOI: 10.1628/002268810790214091
  • Frister, H. (1999): Die persönliche Gewißheit als Verurteilungsvoraussetzung im Strafprozeß. In: Samson, E. et al. (Hg.): Festschrift für Gerald Grünwald zum siebzigsten Geburtstag. Baden-Baden: Nomos, 169–196.
  • Frister, H. (1993): Die Struktur des „voluntativen Schuldelements“. Zugleich eine Analyse des Verhältnisses von Schuld und positiver Generalprävention. Berlin: Duncker & Humblot .
  • Frister, H. (1988): Schuldprinzip, Verbot der Verdachtsstrafe und Unschuldsvermutung als materielle Grundprinzipien des Strafrechts. Berlin: Duncker & Humblot.