Anonyme Geburt/Babyklappe
Wann
Do, 23. Oktober 2008, 10:30 - 16:30 Uhr
Wo
Veranstaltungsort
Zum Thema
Bundesweit gibt es etwa 80 Babyklappen und ca. 130 Kliniken, in denen Frauen ihr Kind anonym abgeben bzw. anonym zur Welt bringen können. Die Betreiber dieser privat oder öffentlich getragenen Einrichtungen verfolgen damit das Ziel, die Aussetzung oder Tötung von Neugeborenen zu verhindern. Die derart anonyme Kindsabgabe verletzt jedoch in mehrfacher Hinsicht geltendes Recht, insbesondere das Familienrecht, das Vormundschafts- und Adoptionsrecht sowie das Personenstandsrecht, und erfüllt Straftatbestände.
Auf Einladung des Deutschen Ethikrates werden Sachverständige aus jeweils verschiedenen Perspektiven über ihre Erfahrungen mit anonymer Geburt bzw. Babyklappen berichteten und mit den Mitgliedern des Deutschen Ethikrates diskutieren.
Programm
Praktische Erfahrungen mit anonymen Geburten und Babyklappen aus Sicht der Anbieter
Maria Elisabeth Thoma · Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein
Monika Kleine · Sozialdienst katholischer Frauen Köln
Praktische Erfahrungen mit der anonymen Geburt und Babyklappen aus Sicht der Geburtshilfe und einer für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie Adoption zuständigen Landesbehörde
Prof. Dr. Joachim Neuerburg · Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, St. Anna Hospital, Herne
Präsentation
Die Auswirkungen der anonymen Angebote auf die Arbeit der Adoptionsvermittlungsstellen und die Erkenntnisse aus den aufgeklärten Fällen anonymer Kindesabgaben in Berlin
Ulrike Herpich-Behrens · Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin
Referat
Rechtsgrundlagen, Rechtsfolgen und Rechtspraxis der anonymen Geburten und Babyklappen
Prof. Dr. Thorsten Kingreen · Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozialrecht und Gesundheitsrecht, Universität Regensburg
Präsentation
Dr. Stephan Neuheuser · Staatsanwaltschaft Köln
Präsentation
Adoptionsfolgen für abgebende Eltern und Adoptivkinder aus psychologischer Sicht
Irmela Wiemann · Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin und Familientherapeutin, Weinbach
Präsentation
Können mit den anonymen Angeboten die Frauen erreicht werden, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihr Kind nach der Geburt aussetzen oder töten?
Prof. Dr. Anke Rohde · Gynäkologische Psychosomatik, Universität Bonn
Präsentation