Klone im Stall? Tierklonierung und Fleischproduktion
Wann
Mi, 21. Oktober 2009, 18:00 Uhr
Wo
Veranstaltungsort
Zum Thema
In den USA findet man seit 2008 Lebensmittel von Nachkommen geklonter Tiere im Kühlregal. Auch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält solche Produkte für gesundheitlich unbedenklich.
Seit Juni 2009 wird in Deutschland die Diskussion um das Klonen von Nutztieren zur Lebensmittelproduktion verstärkt öffentlich geführt. Anlass war der Vorschlag der EU-Kommission, die Einfuhr des Fleisches von Nachkommen geklonter Tiere der europäischen Novel-Food-Verordnung zu unterstellen, die bereits seit 1997 den Umgang mit „neuartigen Lebensmitteln“ regelt. Nach diesem Regelungsvorschlag werden nur die Gesundheitsaspekte des Klonfleisches für den Menschen geprüft. Dies ist jedoch nur ein – wenngleich wichtiger – Aspekt.
In die Bewertung der Verwendung geklonter Tiere in der Tierzucht und zur Herstellung von Lebensmitteln sind vor allem auch Aspekte des Tierschutzes, der Tiergesundheit und grundlegende ethische und auch rechtliche Fragen einzubeziehen. Der Deutsche Ethikrat möchte mit seiner Veranstaltung insbesondere folgende Aspekte in den Blick nehmen:
- Hat das Klonen Leiden für die betroffenen Tiere zur Folge?
- Welche Fragen ergeben sich im Hinblick auf den Erhalt der Artenvielfalt von Nutztieren?
- Sind durch das Klonen gegenüber dem bisherigen Umgang mit Tieren bestehende ethische Grenzen betroffen oder überschritten?
- Ergeben sich durch das Klonen besondere Fragen hinsichtlich der Patentierung und wirtschaftlichen Verwertung von Tieren und der Kennzeichnungspflicht bei der Vermarktung von Waren, die auf geklonte Tiere zurückzuführen sind?
Prof. Dr. Heiner Niemann wird in einem naturwissenschaftlichen Vortrag in das Thema einführen. Im Anschluss daran wird Prof. Dr. Eve-Marie Engels die tierethischen Aspekte herausarbeiten. Prof. Dr. Hille Haker wird das Thema in eine europäische Perspektive einordnen. An der nachfolgenden Podiumsdiskussion werden außer den Referenten Dr. Stefan Etgeton und Dr. Dettmar Frese teilnehmen. Die Veranstaltung moderiert Prof. Dr. Frank Emmrich.
Programm
Begrüßung
PD Dr. med. Christiane Woopen
Stv. Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
Einführung und Moderation
Prof. Dr. med. Frank Emmrich
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Leipzig; Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig; Mitglied des Deutschen Ethikrates
Vortrag
Prof. Dr. med. vet. Heiner Niemann
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für Nutztiergenetik, Neustadt
Präsentation
Moderation und Diskussion
Prof. Dr. med. Frank Emmrich
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Leipzig; Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig; Mitglied des Deutschen Ethikrates
Vortrag
Prof. Dr. phil. Eve-Marie Engels
Lehrstuhl Ethik in den Biowissenschaften, Universität Tübingen
Präsentation
Moderation
Prof. Dr. med. Frank Emmrich
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Leipzig; Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig; Mitglied des Deutschen Ethikrates
Vortrag
Prof. Dr. theol. Hille Haker
Professur Moraltheologie/Sozialethik, Universität Frankfurt am Main;
Mitglied der Europäischen Gruppe für Ethik in Wissenschaft und neuen Technologien bei der EU-Kommission (EGE)
Präsentation
Moderation
Prof. Dr. med. Frank Emmrich
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Leipzig; Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig; Mitglied des Deutschen Ethikrates
Podium
Prof. Dr. med. vet. Heiner Niemann
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für Nutztiergenetik, Neustadt
Prof. Dr. phil. Eve-Marie Engels
Lehrstuhl Ethik in den Biowissenschaften, Universität Tübingen
Prof. Dr. theol. Hille Haker
Professur Moraltheologie/Sozialethik, Universität Frankfurt am Main; Mitglied der Europäischen Gruppe für Ethik in Wissenschaft und neuen Technologien bei der EU-Kommission (EGE)
Dr. phil. Stefan Etgeton
Verbraucherzentrale Bundesverband, Fachbereich Gesundheit, Ernährung, Berlin
Dr. agr. Dettmar Frese, Geschäftsführung Masterrind, Rinderzucht und Vermarktung, Verden
Diskussion