Jahrestagung

Gelingende Solidarität

Wann

Mi, 18. Juni 2025, 09:30 - 17:30 Uhr

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Wo

Veranstaltungsort

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38
10117 Berlin

Allgemeine Informationen

Für die Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung erforderlich (ab 9.4.2025).

Die Liveübertragung im Internet kann ohne Anmeldung verfolgt werden.

Für Hörgeschädigte stehen vor Ort und online eine Simultanmitschrift sowie eine Übertragung in Gebärdensprache zur Verfügung.

Teilnehmende sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren: während der Veranstaltung vor Ort oder online über ein Fragemodul.

Im Nachgang werden ein Videomitschnitt und ein Transkript bereitgestellt.

Wir leben in turbulenten Zeiten. Gesellschaftliche Polarisierung, soziale Ungleichheiten und globale Krisen stellen den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe. Technologische Umbrüche und geopolitische Konflikte verschärfen die Herausforderungen an das Gemeinwesen – während sich unser Alltag insbesondere infolge veränderter digitaler Kommunikationsformen zunehmend individualisiert. Wie viel Solidarität ist unter diesen Bedingungen möglich – und wie kann sie gelingen?

Im Rahmen seiner Jahrestagung will der Deutsche Ethikrat darüber diskutieren, was Solidarität bedeutet und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Menschen solidarisch handeln. Darüber hinaus sollen die Herausforderungen in den Blick genommen werden, die mit dem Gelingen von Solidarität in verschiedenen Lebensbereichen verbunden sind: Wie kann Solidarität über nationale und kulturelle Grenzen hinweg funktionieren? Welche Verantwortung haben wir gegenüber zukünftigen Generationen und anderen Lebewesen? Wie lässt sich Solidarität in der Mobilität und in der Stadtplanung fördern? Wie kann soziale Segregation verhindert werden, damit Menschen nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben? Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Anspruch intergenerationeller Solidarität – etwa im Gesundheitswesen oder in der Rentenpolitik? Wie lässt sich ein gerechter Interessenausgleich zwischen den Generationen finden? Und wo liegen die Grenzen der Solidarität und gerechtfertigter Solidaritätserwartungen?

Ein Thema, das viele dieser Fragen in sich vereint und immer wieder intensiv diskutiert wird, ist die Migrationsgesellschaft. Auch anhand dieses Beispiels soll über die Gelingensbedingungen von Solidarität diskutiert werden – auf gesamtgesellschaftlicher, kommunaler und individueller Ebene.

Die Jahrestagung bringt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um Solidarität aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten – normativ, empirisch und strukturell. Verschiedene künstlerische Beiträge und ein Praxisparcours ehrenamtlich engagierter Akteure zum Thema „Solidarität im Alltag“ machen Solidarität im Rahmen der Tagung direkt erlebbar.

Programm

ZeitProgrammpunkt
09:30Künstlerischer Auftakt
Straßenchor Berlin
09:40Begrüßung
Helmut Frister · Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
09:45Eröffnungsrede
n.n.
I. WAS BEDEUTET SOLIDARITÄT?
10:00Philosophische Perspektive
Rainer Forst · Goethe-Universität Frankfurt am Main
10:15Sozialwissenschaftliche Perspektive
Armin Nassehi · Mitglied des Deutschen Ethikrates
10:30Rechtswissenschaftliche Perspektive
Angelika Nußberger · Universität zu Köln
10:45Moderiertes Gespräch
Moderation: Nils Goldschmidt · Mitglied des Deutschen Ethikrates
11:10Zwischentöne
Kordula Voss · Singende Krankenhäuser
II. WIE SOLIDARISCH SIND WIR?
11:20Soziologisch-empirische Perspektive
Jan Wetzel · Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
11:35Verhaltensökonomische Perspektive
Dorothea Kübler · Technische Universität Berlin
11:50Moderiertes Gespräch
Moderation: Cornelia Betsch · Mitglied des Deutschen Ethikrates
12:15

Mittagspause

Praxisparcours „Solidarität im Alltag“
Eine Welt: Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt
Gesundheit: Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Migration: Über den Tellerrand

III. SOLIDARITÄT UNTER DRUCK
13:30

Forum A: Solidarität jenseits von wir, hier und heute

Globale Solidarität
Eva Maria Welskop-Deffaa · Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes

Solidarität mit zukünftigen Generationen
Markus Vogt · Ludwig-Maximilians-Universität München

Solidarität mit anderen Lebewesen
Andreas Hetzel · Universität Hildesheim

Diskussion
Moderation: Uta Eser · Mitglied des Deutschen Ethikrates

13:30

Forum B: Leben wir wirklich zusammen?

Die soziale Gliederung unserer Städte
Katja Salomo · Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Verkehr als soziale Frage
Jenny Zeller-Grothe · Berliner Verkehrsbetriebe

Mit Raumplanung Solidarität fördern
Philipp Misselwitz · Technische Universität Berlin

Diskussion
Moderation: Jutta Allmendinger · Mitglied des Deutschen Ethikrates

13:30

Forum C: Solidarität zwischen Generationen

Familien als Orte gelebter Solidarität
Katja Nebe · Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Wie viel Solidarität braucht unser Krankenversicherungssystem?
Rainer Schlegel · Ehemaliger Präsident des Bundessozialgerichts

Rentenhöhe und Umlagefinanzierung als Generationenkonflikt
Gundula Roßbach · Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund

Diskussion
Moderation: Mark Schweda · Mitglied des Deutschen Ethikrates

15:00

Kaffeepause

Praxisparcours „Solidarität im Alltag“

IV. WIE GELINGT SOLIDARITÄT? – DAS BEISPIEL DER MIGRATIONSGESELLSCHAFT
15:45Affektiver Cut
Michel Abdollahi · Performancekünstler und Journalist
16:00

Was heißt „unsolidarisch“?
Konrad Ott · Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Wie gestaltet sich Solidarität in der Kommune?
Ryyan Alshebl · Bürgermeister von Ostelsheim

Hilft Integrationshilfe?
Güner Yasemin Balci · Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln

Wie lernt man Solidarität?
Paul Mecheril · Universität Bielefeld

Abschlusspodium
Moderation: Regula Rapp · Barenboim-Said Akademie

17:25Schlusswort
Helmut Frister · Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
17:30Ende

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